In den letzten Jahren wird das rapide Wachstum der chinesischen Wirtschaft von einem noch rapideren Verbrauch von Ressourcen begleitet. Inzwischen werden in der chinesischen Industrie rund 40 % mehr Energie und Ressourcen pro 10.000 Yuan Bruttoproduktion verbraucht, als in westlichen Industrieländern. Dies und die weitere schnelle Entwicklung der Wirtschaft spitzen ohnehin bestehende Engpässe bei bestimmten Ressourcen weiter zu.

Deshalb hat die chinesische Regierung beschlossen, in den nächsten 3 Jahren landesweit verstärkt den sparsamen Umgang mit Energie und Ressourcen zu organisieren, um zu einer effizienteren und umfassenderen Nutzung von Energie, Rohstoffen, Wasser und Boden zu kommen. Ziel ist es, eine nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft zu realisieren.

Dazu meint Umweltexperte Cui Hong: "Ressourcen kann man nicht durch Geld oder Wirtschaftswachstum vermehren. Ressourcen sind begrenzt. Wenn man sie weiter unbedacht vergeudet, kann man den Verlust auch mit viel Geld nicht wieder wettmachen."

Deshalb setzt die chinesische Regierung in ihrer dreijährigen Kampagne darauf, in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein für die Begrenztheit der Ressourcen und die Notwendigkeit des sparsamen Umganges mit ihnen zu entwickeln. Dazu gibt es konkrete Vorgaben: So soll der Energie- und Ressourcenverbrauch je 10.000 Yuan industrielle Bruttoproduktion um 5% gesenkt werden. Die Wiederaufbereitung von Wasser soll um 5 Prozentpunkte steigen.

Die Appelle der chinesischen Regierung haben in der Öffentlichkeit ein positives Echo gefunden. Einige nichtstaatliche Umweltschutzvereine versuchen schon seit längerem, die Bevölkerung über Belange des Umweltschutzes aufzuklären und an praktischen Beispielen zu zeigen, wie man im Alltag Wasser sparen oder im Büro die Energie sinnvoller nutzen kann.

Frau Zhang aus Beijing sieht als Hausfrau eine Reihe von Möglichkeiten, durch veränderte Gewohnheiten im Alltag sinnvoller mit Wasser und Strom umzugehen und dabei Geld zu sparen: "Die Wiederverwendung von Wasser ist sehr wichtig beim Wassersparen. Das Wasser vom Reis- oder Gemüsewaschen kann immer noch für die Klospülung verwendet werden. Gleiches gilt für Wasser aus der Waschmaschine."

Um den sparsamen Umgang mit den Ressourcen effektiv zu fördern und eine energiesparende Gesellschaft aufzubauen, setzt die chinesische Regierung zunehmend auf Marktmechanismen im Kampf gegen die Verschwendung in Produktion und Alltag. In Beijing und Shanghai gibt es inzwischen gestaffelte Wasserpreise für die Haushalte, wobei über ein Grundkontingent hinaus deutlich höhere Preise für das verbrauchte Wasser zu zahlen sind.

(CRI/China.org.cn, 7. Juli 2004)