Comic Messe in Shanghai

Wie überall anders auch, wäre eine ein Meter lange klauenartige Hand vermutlich ein modischer Faux Pas. Nicht aber in letzter Woche in Shanghais futuristischem Fernsehturm, wo Gruppen von Jugendlichen entweder als mustergültige japanische Schülerinnen oder als Kungfu-Meister aus einem anderen Universum verkleidet herumlaufen, schräges Makeup und helle Haare eingeschlossen.

Draußen drängen sich Horden von Menschen, die die Mai-Ferien für Sightseeing nutzten. Die meisten von ihnen nehmen nicht war, dass nur einige Meter von ihnen entfernt, Comic-Fans dem Fantastischen und Bunten huldigen.

Comics "haben viel Seele", sagt Xu Wenbin, der eigentlich Kosmetik für ein multinationales Unternehmen verkauft. Mit 23 ist er schon etwas alt für die Gruppen von hauptsächlich Mittelschülern, aber er war neugierig die Rückkehr des chinesischen Comics zu sehen. Seit dem "Affenkönig", einem legendären Helden aus einem in den 50er Jahren beliebten Comic, hat es nicht viel gegeben, was er an chinesischen Comics gemocht hätte.

Die Messe im Fernsehturm ist die erste Comic-Messe, die das Unternehmen Shanghai Fushan Media veranstaltet. Fushan vermarktet und produziert hauptsächlich japanische Comics und Lehrmaterialien auf DVD.

Fushan eröffnete sein erstes Geschäft in Shanghai 1996, hat sich aber erst in den letzten Jahren mehr auf den Comic-Markt konzentriert.

Liu Liang, stellvertretender Präsident von Fushan sagt, das Interesse an japanischen Comics nehme zu. Nach der Messe in Shanghai sollen im Herbst weitere Messen in Shenzhen und Beijing abgehalten werden.

"Der Markt ist größer in Shanghai", erklärt Liu, über 10.000 Menschen hätten bisher täglich die Ausstellung auf zwei Etagen des Fernsehturms besucht. Während Liu spricht kommen Leute in Kostümen vorbei, die man nicht beschreiben kann, die aber jeder sofort erkennt, der schon einmal einen japanischen Comic gesehen hat. Von den beliebtesten Charakteren, ist der größte Teil nicht chinesischen Ursprungs. Die meisten kommen aus Japan, aber auch amerikanische Charaktere wie Batman oder Spiderman sind beliebt.

"Der Markt für chinesische Comics ist nicht sehr gut", sagt Jin Xiankang, Mitarbeiter von Hanlang Kultur und Entwicklung Shanghai, das im Oktober eine andere Comic-Messe veranstalten wird.

Die Fans, die an den verschiedenen Ausstellungsständen herumstehen, über Charaktere diskutieren oder sich Bühnenfassungen verschiedener japanischer Comics ansehen, scheint das nicht zu stören

Hier könnte ein noch nicht erschlossener Markt liegen, meint Alex Wong aus Hong Kong an einem Stand für Feng Yun Artikel. Wongs Unternehmen, Hua Yin Comics, ist auf Produkte wie Action-Figuren und andere Accessoires spezialisiert.

(China.org.cn, China Daily, 12. Mai 2005)