China will Abhängigkeit von Öl reduzieren

Die chinesische Zentralregierung arbeitet an einem Langzeitplan zum Ausbau der Verwendung alternativer Energiequellen, um die Abhängigkeit des Landes von Öl zu reduzieren.

Kohlegas und erneuerbare Energiequellen wie Energie aus Biomasse und Sonnenenergie sollen die "Hauptalternativen" werden, heißt es bei der Kommission für Entwicklung und Reform.

Wu Yin, ein Mitglied der Kommission sagt, die von einer aus Vertretern mehrerer Regierungsabteilungen zusammengesetzten Gruppe ausgearbeiteten Empfehlungen, seien Teil einer Strategie, Alternativen zum Öl zu schaffen. Der "Kern des Berichts" werde in den 11. Fünfjahresplan (2006-2010) aufgenommen, der im kommenden Monat auf der jährlichen Sitzung des Nationalen Volkskongresses diskutiert werde.

China ziele darauf, den Anteil an erneuerbaren Energien am gesamten Energieverbrauch des Landes bis zum Jahr 2020 von gegenwärtig 7 Prozent auf 13 Prozent zu erhöhen.

Schlüssel bei der Realisierung dieses Ziels sei, die Nutzung der Atomenergie sowie der Wind- und der Sonnenenergie auszubauen und so die Abhängigkeit von Öl und Kohle zu verringern, sagt Zhang Guobao, stellvertretender Minister der Kommission.

Die Nutzung erneuerbarer Energien wächst in China mit mehr als 25 Prozent jährlich, eine der höchsten Wachstumsraten der Welt. Der Verbrauch des Landes an Sonnenenergie habe Ende 2004 rund 40 Prozent des weltweiten Verbrauchs ausgemacht, sagt Zhang.

Außerdem habe die Regierung entschieden, die Nutzung von Ethanol als Treibstoff für Kraftfahrzeuge deutlich auszubauen. Gegenwärtig wird Ethanol nur in fünf Provinzen verwendet. Der alternative Treibstoff wird aus Mais, Weizen, Kartoffeln oder Rohrzucker hergestellt.

Vor dem Hintergrund der reichen Ressourcen des Landes stehe auch die Kohleverflüssigung weit oben auf der Agenda, eine saubere und relativ effektive Methode zur Produktion synthetischer Produkte.

Die China Oil News berichtete in der vergangenen Woche, die Regierung plane in den nächsten fünf bis zehn Jahren15 Milliarden US-Dollar in den Bau von Anlagen zu investieren, mit denen jährlich 16 Millionen Tonnen Ölprodukte aus Kohle gewonnen werden können.

Die Anlagen sollen in den kohlereichen Provinzen Shanxi, Shaanxi und Yunnan sowie der autonomen Region Innere Mongolei entstehen.

Die Shenhua Gruppe will in der Inneren Mongolei für 2,6 Milliarden Euro eine Anlage zur Kohleverflüssigung bauen, die erste derartige Anlage des Landes. Shenhua ist der größte Kohleproduzent in China.

(China.org.cn, China Daily, 14. Februar 2006)