RoHS stellt Herausforderungen für Export chinesischer Haushaltsgeräte dar

Am 1. Juli wird in der EU die Umweltschutzrichtlinie RoHS (Restrictions of Hazardous Substances) für elektronische Geräte in Kraft treten. RoHS verbietet die Verwendung gefährlicher Schadstoffe wie Blei, Quecksilber, Kadmium. Produkte, die dieser Richtlinie nicht entsprechen, dürfen nicht in die EU importiert oder dort verkauft werden.

Eine andere Vorschrift WEEE (Richtlinie über Elektro- und Elektronik-Alt- und -Schrottgeräte), die am Jahresanfang in Kraft trat, sieht vor, dass die Hersteller die Kosten für die Rücknahme gebrauchter Geräte übernehmen müssen.

"Beide Vorschriften besonders die RoHS werden zahlreiche chinesische Haushaltsgerätebauer beeinflussen", sagte der Sekretär der chinesischen Außenhandelskammer für Haushaltsgeräte Yu Zhibu in einem Interview. Statistiken der Handelskammer zufolge führte China 2005 elektronische Waren im Wert von 427 Milliarden US-Dollar aus, das entsprach 56 Prozent der chinesischen Exporte. Die EU ist mit einer Importmenge von 90 Milliarden US-Dollar hinter den USA der zweitgrößte Markt für China.

Eine Untersuchung zeigt, dass bisher nur die Hälfte der Elektrogerätehersteller auf dem chinesischen Festland den RoHS-Richtlinien entsprechen. 64 Prozent der Hersteller rechnen aufgrund des Umbaus der Produktionslinien mit Produktionskostensteigerungen.

Neben der EU planen auch die USA, Japan und China ähnliche Vorschriften über elektronische Produkte. In China werden diese Vorschriften am 1. März kommenden Jahres in Kraft treten. Mehrere führende chinesische Produzenten sowie Zulieferer, zum Beispiel Galanz, Midea, Chigo, haben bereits die Umstellung der Produktion fertiggemacht.

(China.org.cn, CE.cn, 30. Juni 2006)