Viele ausländische Studenten verbringen Sommerferien in China

China erlebt gegenwärtig einen großen Zustrom an Studenten aus dem Ausland, da sich Immer mehr Studenten entschließen, ihre Sommerferien in dem Land zu verbringen. Anstatt beliebte Reiseziele zu besuchen, nehmen sie Kungfu-Unterricht oder lernen Chinesisch.

Seit Beginn des Sommers haben über 300 Studenten aus dem Ausland an der Beijing Shichahai Sportschule Kungfu gelernt. Die Schule wurde von dem Filmstar und Kampfkünstler Jet Li gegründet. Unterkunft, Verpflegung und Unterricht kosten die Schüler 60 bis 80 US-Dollar täglich. Die Unterkünfte auf dem Campus der Schule sind bereits belegt, daher müssen sich einige der Schüler in mehren Kilometern Entfernung von der Schule eine Bleibe suchen.

"Immer mehr ausländische Schüler, meistens über 20 Jahre alt, kommen, um echtes Kungfu zu lernen. Die Anzahl wächst zwischen 10 Prozent und 20 Prozent pro Jahr", sagt Liu Yanbin, der stellvertretende Leiter der Schule.

Tom Baneby ist vor fünf Wochen nach China gekommen und versucht nun die Grundbegriffe des Kungfu zu erlernen. Baneby studiert eigentlich an der Universität Exeter. "Ich habe einige Bücher über Kungfu gelesen und wurde durch die frühen Filme Bruce Lees inspiriert. Es ist eine schwierige Kunst und die Flexibilität ist eins der Hauptprobleme. Aber es macht trotzdem viel Spaß. Ich werde meinen Freunden zu Hause den Kurs empfehlen."

Andere Studenten aus dem Ausland lernen Chinesisch. Greg McCarthy ergriff die Faszination der chinesischen Schriftzeichen vor einem Jahr, als er einem chinesischen Freund half seinen Computer zu reparieren, aber nicht in der Lage war die chinesischen Menus zu verstehen. "Hinter jedem Schriftzeichen verbergen sich interessante Geschichten. Dadurch entstand mein Wunsch, die Sprache zu lernen", sagt der Student der Universität Michigan.

McCarthy hat sich zusammen mit 2200 anderen ausländischen Studenten in ein Sommerprogramm der Beijing Language and Culture University (BLCU) eingeschrieben. "Die Anzahl steigt jeden Sommer", sagt Yu Shucheng, stellvertretender Direktor der Abteilung für ausländische Studenten der BLCU.

Die französische Studentin Celine hat bereits im Konfuzius-Institut in Poitiers Chinesisch gelernt, aber sie ist der Überzeugung, dass man in China die Sprache am Besten lernen kann. "Ich genieße den großen Campus der BLCU. Es gibt so viele Dinge hier, die sich zu machen lohnen", erklärt sie.

Obwohl viele Studenten die touristischen Orte meiden, stehe der Besuch von historischen Orten dennoch auf dem Plan. "Die traditionellen chinesischen Gebäude sind voller Symbole und in der Architektur befindet sich viel Mythologie", sagt Michael Weintraub, ein Austauschstudent der Peking Universität. "Es ist eine Schande, das so viele Gebäude die typisch für das alte Beijing waren, wie zum Beispiel Hutongs, zerstört worden sind."

Für andere Studenten aus dem Ausland, wie zum Beispiel Shin Yun Hee aus Südkorea, sind Aktivitäten, die unter Chinesen als alltäglich gelten, von besonderem Interesse. Bevor sie nach China kam glaubte Shin Yun Hee, dass Chinesen nur arbeiten und keine Leidenschaften hätten. Aber der Besuch in China hat ihre Ansicht geändert. "Viele Chinesen tanzen jeden Morgen in den Parks. Das ist sehr romantisch", sagt Shin grinsend.

(China.org.cn, Xinhua, 28. August 2006)