"Made in China" fehlt in den USA

Weihnachten steht vor der Türe. Der Spielzeugmarkt in den USA erlebt zurzeit aufgrund eines Produktionsengpasses in China einen Mangel an Weihnachtsgeschenken. In den großen Kaufhäusern kann die Nachfrage nach Spielzeug aus China nicht befriedigt werden.

Eine Ursache des Produktionsengpasses bei Spielzeug in China liegt im Mangel an billigen Arbeitskräften. Statistiken zufolge gibt es in China rund 8000 Spielzeugfabriken, in denen jährlich 75 Prozent aller Spielwaren weltweit hergestellt werden. 60 Prozent der Fabriken befinden sich in der Provinz Guangdong. Die Arbeiter in diesen Fabriken verdienen sehr wenig. Deshalb strömen zurzeit immer mehr Arbeitskräfte in Unternehmen, die bessere Bedingungen bieten. Diese Tendenz zeigt sich vor allem im Perlfluss-Delta. Der für das internationale Spielzeuggeschäft zuständige Vizedirektor von Disney, Jessi Dunne, sagte, die chinesischen Arbeitskräfte können heute die Bedürfnisse der Spielzeugindustrie nicht mehr befriedigen.

Analysten meinen, die Hauptgründe für den Rückgang des Spielzeugexports sind die kontinuierliche Preissteigerung bei Rohmaterialien und die damit einhergehende schrumpfende Gewinnespanne. Der Generalsekretär der Vereinigung für Handkunstwerk in Shenzhen, Wang Shaoqing, sagte, die meisten Fabriken, in denen Weihnachtsgeschenke hergestellt werden, sind Verarbeitungsunternehmen. Seit langem machen sie sich mit niedrigen Preisen Konkurrenz und erwirtschaften nur einen geringen Gewinn. Die steigenden Rohstoffpreise senken die Gewinne stetig. Eine Erhöhung der Verkaufspreise kann dieses Problem auch nicht lösen. Zurzeit nehmen viele Unternehmen keine Bestellungen mehr an, denn je mehr sie exportieren, desto höhere Verluste erleiden sie.

Außerdem beeinflussen der niedrige technische Anteil der Produkte, die Einfachheit der chinesischen Güter und die Umweltschutzschranken der EU den Spielzeugexport aus China. Gleichzeitig schwächt die stetige Aufwertung der chinesischen Landeswährung RMB die Konkurrenzfähigkeit chinesischer Weihnachtsgeschenke, da die Zahlung meist mit US-Dollar erfolgt.

Die USA haben den weltgrößten Spielzeugmarkt. 70 Prozent der exportierten Spielwaren stammen aus China. Deswegen hat jede Unruhe auf dem US-Spielzeugmarkt etwas mit China zu tun.

(China.org.cn, International Finance News, 5. Dezember 2006)