Der Berg der Sonne und des Mondes in Qinghai

Vor rund 1400 Jahren verließ die schöne Prinzessin Wencheng die gedeihende Kaiserstadt Changan. Mit einem riesigen Gefolge reiste sie von Changan aus nach Westen in Richtung Tibet, um den König Songzan Ganbu zu heiraten. Auf dem Berg der Sonne und des Mondes in der Provinz Qinghai wurde Prinzessin Wencheng vom Botschafter des Kaisers offiziell an den tibetischen König überreicht.

Die Heirat war ein großes Fest für den Kaiserhof der Tang-Dynastie und für die königliche Familie von Tibet. König Songzan Ganbu ließ in vielen Orten auf dem Dach der Welt imposante Paläste für seine neue Frau bauen. Mit ihrer Liebe zur tibetischen Bevölkerung gewann die Prinzessin den Respekt der Tibeter.

Auf dem Riyue-Shan-Berg, dem Berg der Sonne und des Mondes, steht ein Baukomplex zur Verehrung von Prinzessin Wencheng, der einem Museum für tibetische Kultur gleicht. Die Gebäude sind in tibetischem Baustil errichtet. Doch wurden sie mit vielen Elementen angereichert, die im Chinas Herzland üblich sind.

In einigen Hallen des Baukomplexes kann man schöne Kulturgüter und Kunstwerke im tibetischen Stil bewundern. Dazu zählen vor allem Wandteppiche und Blumen aus Butter. Die Fertigung von Blumen aus Butter ist ein schwieriger Prozess. Die buddhistischen Blumenhersteller stecken ihre Hände zuerst in eiskaltes Wasser oder in Schnee, um die Temperatur abzusenken. Erst danach fangen sie an, aus Butter schöne Blumen zu formen.

(China.org.cn, 26. August 2005)