Trinkwasserstop führt zu Panikkäufen

Ein plötzlicher Versorgungsstop in der städtischen Trinkwasserversorgung im nordostchinesischen Harbin hat gestern zu panikartigen Wasserkäufen in den Supermärkten der Stadt geführt.

Von heute an wird das gesamte Trinkwassernetz der Provinzhauptstadt von Heilongjiang für vier Tage abgestellt, teilte die Stadtregierung mit. Es ist das erste Mal, dass die Wasserversorgung für so lange Zeit abgestellt wird.

"Um die Wassersicherheit zu garantieren, hat die Stadtregierung entschieden, das städtische Leitungsnetz gründlich zu überprüfen. Deshalb wird die Versorgung zeitweise unterbrochen", heißt es in der Ankündigung.

Wegen fehlender Informationen haben sich Gerüchte, dass Wasser des Songhua-Flusses, der die Stadt mit Wasser versorgt, sei durch die Explosion eines Chemiewerkes am 13. November verseucht worden, schnell verbreitet.

Das Chemiewerk in der Stadt Jilin lag nur 100 Meter vom Oberlauf des Flusses entfernt und giftige Abwässer könnten in den Fluss gelangt sein.

Ein Vertreter der Stadtverwaltung Harbin, der anonym bleiben wollte, tat die Vermutungen als "Gerüchte" ab.

Das Wasserwerk in Harbin gab keinen Kommentar ab, das städtische Umweltbüro teilte jedoch mit, es gebe keine unnormalen Kontrollwerte im Trinkwasser.

Mineralwasser, Milch und Limonadengetränke in den Supermärkten der Stadt waren innerhalb wenig Stunden völlig ausverkauft. Der Preis für Wasserflaschen verdoppelte sich von 0,5 (5 Cent) auf 1 Yuan (10 Cent).

Die Stadtregierung hat die lokale Handelskammer, das Büro für Preisfestlegungen und die Polizei zu verstärkter Überwachung und Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung aufgerufen.

(China.org.cn, China Daily, 22. November 2005)