Festliche SMS werden immer beliebter

Das Versenden von Grußnachrichten zu Feiertagen ist für viele Chinesen zu einem Muss geworden. Auch ist es ein gutes Beispiel für das Zusammengehen von alten Traditionen und moderner Technik.

Xie Yi, 25, hat am Sylvesterabend mehr als 50 Nachrichten mit Neujahrsgrüssen an seine Verwandten und Freunde verschickt. Nun sucht er bereits nach den richtigen Worten für seine Grußnachrichten zum Frühlingsfest, obwohl das Frühlingsfest erst in drei Wochen beginnt.

Allein in Shanghai haben Mobiltelefonnutzer zwischen dem 31. Dezember und dem 1. Januar über 180 Millionen Kurznachrichten verschickt. Die Beijinger versendeten an den beiden Tagen mehr als 150 Millionen SMS und gaben dafür rund 15 Millionen Yuan (1,54 Millionen Euro) aus.

Zhao Yi, Sprecher des weltgrößten Mobilfunkunternehmens China Mobile, sagte, die Anzahl der verschickten SMS sei üblicherweise während des Frühlingsfestes viel höher als zu Neujahr oder Weihnachten. Er fügte hinzu, das Volumen der Festtagsgrüße sei für sein Unternehmen, im Gegensatz zu anderen Telekomunternehmen, nicht besonders wichtig.

Im vergangenen Jahr haben sich die Menschen während des sieben Tage langen Frühlingsfestes rund 11 Milliarden Kurznachrichten zugesandt. In den ersten elf Monaten 2005 wurden in China insgesamt 274 Milliarden Kurznachrichten verschickt, eine Steigerung um 40 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum 2004.

Yu Zhangkun, ein Analyst der Beijinger Unternehmensberatung Byna, meint, das Versenden von SMS während Feiertagen sei für viele Chinesen bereits zu einem Brauch geworden. "Nach drei bis vier Jahren Entwicklung ist das Versenden von Grußnachrichten den Menschen bereits ins Blut übergegangen."

(China.org.cn, China Daily, 6. Januar 2006)