China um internationale Eisenerzpreise besorgt

China plane die in diesem Jahr anstehenden internationalen Gesprächen zu den Eisenerzpreisen, genau zu beobachten und hoffe, dass ein fairer Preis gefunden werde, um so ein vorteilhaftes Ergebnis für Produzenten und Konsumenten zu erzielen, sagte ein Vertreter des chinesischen Handelsministeriums.

"China wird den Fortschritt der Gespräche über die Eisenerzpreise beobachten und wenn nötig rechtliche Maßnahmen ergreifen, um die Interessen des Landes und der chinesischen Unternehmen zu schützen", sagte der Vertreter weiter.

Die Eisenerzpreise beeinflussen das Wirtschaftswachstum des Landes und die chinesische Stahlindustrie, die sich gegenwärtig schnell steigenden Produktionskosten und sinkenden Profiten gegenübersieht. Ein weiterer Preissprung würde die Industrie noch stärker unter Druck setzen.

Nach Statistiken des Handelsministeriums liegen die weltweiten Eisenerzreserven bei rund 140 Milliarden Tonnen. Wenn jährlich rund 1,3 Milliarden Tonnen abgebaut werden, würden die vorhandenen Reserven demnach noch für 100 Jahre ausreichen.

Angebot und Nachfrage seien gegenwärtig ausgeglichen, erklärt das Ministerium. 2005 seien insgesamt 1,25 Milliarden Tonnen Eisenerz verwendet worden, um 780 Millionen Tonnen Roheisen herzustellen. Die globale Eisenerzproduktion betrug über 1,3 Milliarden Tonnen.

China ist der größte Stahlproduzent der Welt. Das Land hat in den letzten Jahren durch sein anhaltendes, beinahe zweistelliges Wachstum seine Eisenerzimporte in die Höhe schnellen sehen. Im vergangenen Jahr hat China 43 Prozent der gesamten weltweiten Eisenerzproduktion importiert, rund 275 Millionen Tonnen.

Chinas steigende Nachfrage nach Eisenerz bringe nicht nur den Bergbauunternehmen Gewinne, sondern sei auch für das Wirtschaftswachstum von Eisenerz exportierenden Ländern vorteilhaft, meint das Ministerium. Einige internationale Unternehmen würden aber ihre Monopolpositionen im internationalen Handel ausnutzen, und "unvernünftig" hohe Gewinne machen, indem sie die anderen Marktteilnehmer "ausquetschen". Das Ministerium ist der Ansicht, dass es sich dabei um einen Verstoß gegen die Prinzipien des freien Handels handelt und das es der gesunden Entwicklung des globalen Eisenerzhandels zuwider laufe.

Die Kommission für Entwicklung und Reform ist ebenfalls besorgt um die Ergebnisse der Gespräche über die Eisenerzpreise. Entsprechend ihrer Entwicklungsplanung will die Kommission im Jahr 2006 die Stahlproduktion durch die Schließung ineffizienter Stahlwerke regulieren. Es wird erwartet, dass die chinesische Nachfrage nach Eisenerz durch diesen Eingriff in den Markt um 60 Millionen Tonnen zurückgehen wird.

(China.org.cn, Xinhua, 21. März 2006)