Mount Everest wird entmüllt

Fast 100 Freiwillige arbeiten derzeit am Qomolangma, dem höchsten Gipfel am Mount Everest, um den Berg bis zum Welt Umwelttag am 5. Juni von dem Müll zu befreien, den Besucher dort hinterlassen haben.

"Bergsteiger und Touristen hinterlassen normalerweise Abfall wie Schlafsäcke, Zelte, Sauerstoffflaschen und überschüssiges Brennmaterial", sagt Gao Dengyi, leitender Wissenschaftler der Abteilung für atmosphärische Physik der chinesischen Akademie der Wissenschaften sowie Vorsitzender der Chinesischen Gesellschaft für wissenschaftliche Forschung.

Der Qomolangma wird von Bergsteigern, Touristen, lokalen Anwohnern und sogar Wissenschaftlern und Forschern verdreckt, sagt Gao.

Jedes Jahr wird der Berg von über 20.000 Touristen besucht, von denen jeder durchschnittlich 220-320 Gramm Abfall pro Tag dort hinterlässt. Bei einer angenommenen Aufenthaltszeit von 10 Tagen pro Person heißt das, dass jährlich 44-64 Tonnen Abfall auf dem Berg zurückbleiben.

"Wissenschaftliche Forschung ist für die Umwelt des Berges ebenfalls gefährlich", sagt Gao, "Als chinesische Wissenschaftler 1975 dort Untersuchungen vornahmen, hinterließen sie in der Umgebung des Basislagers sehr viel Abfall, da sie sich über die Umweltproblematik nicht bewusst waren."

Zwischen 1921 und Ende 1999 wurden 615 Tonnen Abfall auf den Gletschern des Berges hinterlassen, menschliche Exkremente eingeschlossen. Auch biologisch abbaubare Materialien brauchen auf dem Berg, auf Grund seines kalten Klimas und der Trockenheit, länger bis sie sich aufgelöst haben.

Gao empfiehlt, dass die Tourismusbehörden die Mitglieder der Touristengruppen kontrollieren sollten, vor allem in der Hochsaison zwischen Frühling und Herbst.

Die Organisation "Mount Qomolangma Nature Reserve" organisiert jedes Jahr Freiwillige, um den Berg unterhalb von 6500 Metern zu reinigen. Für höhere Regionen wählt die Organisation nur Freiwillige aus, die bestimmte physische Tests durchlaufen haben.

Die Organisation hat eine Spende von 100.000 Plastiktüten erhalten, die an Touristen und Bergsteiger verteilt werden sollen, damit sie ihre Abfälle wieder mit zurückbringen.

Seit den 90er Jahre helfen internationale Freiwillige bei den Aufräumaktionen. Im vergangenen Jahr kamen Teams aus 12 verschiedenen Ländern und sammelten 10 Tonnen Müll in den Höhenlagen zwischen 5200 und 8300 Metern.

(China.org.cn, 27. Mai 2005)