Service für chinesische Investoren im Ausland soll verbessert werden

Das chinesische Handels- und das Außenministerium haben einen gemeinsamen Katalog für chinesische Investitionen im Ausland veröffentlicht. Es ist das erste derartige Dokument überhaupt, und es enthält detaillierte Angaben zu mehr als 60 Ländern und Gebieten sowie für Wirtschaftszweige wie Land-, Forst- und Viehwirtschaft, Fischerei, Erschließung von Bodenschätzen oder Dienstleistungen in den jeweiligen Ländern.

Die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Forschungsinstituts beim chinesischen Handelsministerium, Liu Huaqin, sagt, die Veröffentlichung dieses Katalogs werde die Investitionen chinesischer Betriebe im Ausland besser koordinieren und in gesamtwirtschaftlich sinnvolle Bereiche lenken: "Die auswärtigen Investitionen chinesischer Betriebe befinden sich zur Zeit noch in der Anfangsstufe. Die meisten Unternehmen haben noch keine klare Vorstellung von den internationalen Märkten. Der Katalog dient den Betrieben als Wegweiser für erfolgversprechende Investitionen im Ausland."

Weiter erklärte Liu Huaqin, seit Anfang der 90er Jahre habe die chinesische Regierung begonnen, inländische Betriebe bei Investitionen im Ausland zu unterstützen. Ende 2003 habe es in China bereits über 7.400 Unternehmen mit direkten Investitionen im Ausland gegeben. Dabei handele es sich um ein Gesamtkapital von rund 35 Milliarden US-Dollar, das von chinesischen Firmen im Ausland angelegt sei. Allerdings verstünden diese Unternehmen nicht immer die Politik, Wirtschaft, Gesetze, gesellschaftlichen Sitten und Gebräuche sowie die Markt- und Branchensituation in den jeweiligen Ländern und hätten zum Teil wenig erfolgversprechende Investitionen vorgenommen. Dies führe dazu, dass chinesisches Kapital im Ausland vergeudet werde. Hier solle nun der Katalog gegensteuern.

Dem Katalog entsprechend sollten chinesische Unternehmen vor allem in bestimmten Entwicklungsländern in die Produktion und in die Dienstleistungsbranchen investieren. Bei der Einrichtung von Produktentwicklungszentren sollten sie dagegen Kapitalbeteiligungen oder Komplettübernahmen entsprechender Einrichtungen in entwickelten Ländern mit hoch entwickelter Technik anstreben.

Liu Huaqin fügte hinzu, die Veröffentlichung des Katalogs kennzeichne zudem die veränderten Aufgaben der chinesischen Außenhandelsbehörden: "Ursprünglich hatten die chinesischen Außenhandelsbehörden die Aufgabe, Investitionsvorhaben chinesischer Betriebe zu überprüfen und zu genehmigen. Mittlerweile treten diese Aufgaben immer stärker in den Hintergrund, während die Leitung und Lenkung derartiger Investitionen chinesischer Unternehmen im Ausland zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die Veröffentlichung des Katalogs kennzeichnet eine solche Aufgabenverlagerung."

(CRI/China.org.cn, 27. Juli 2004)